Ab dem Jahr 2005 begann das unaufhaltsame Wachstum des mobilen Internets – denn ab diesem Zeitpunkt wurde nun nicht nur mobil telefoniert, sondern auch immer häufiger mobil im Internet gesurft.
Voraussetzung dafür war die Einführung des UMTS-Standards. Mit deutlich höheren Datenübertragungsraten von bis zu 42 Mbit/s – gegenüber max. 55 kbit/s beim GSM-Standard – konnten die Nutzer jetzt auch das Internet mobil erobern.

Anzahl der regelmäßigen Nutzer von UMTS/LTE in Deutschland von 2005 bis 2014 (Bundesnetzagentur - Jahresbericht 2014, S. 79)

Anzahl der regelmäßigen Nutzer von UMTS/LTE in Deutschland von 2005 bis 2014 in Millionen (Bundesnetzagentur – Jahresbericht 2014, S. 79)

Die Lizenzen für den Mobilfunkstandard der 3. Generation waren in Deutschland vom Bund für die Rekordsumme von rund 50 Mrd. Euro im Sommer 2000 versteigert worden. Das veranlasste den damaligen Finanzminister Hans Eichel zu dem Ausspruch, UMTS stehe für „Unerwartete Mehreinnahmen zur Tilgung von Staatsschulden“.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends begann überall in Europa der Netzausbau mit UMTS. So bot die Swisscom Mobile in der Schweiz 2005 bereits flächendeckend EDGE an. In Deutschland nutzten zu diesem Zeitpunkt bereits von 2,4 Mio. Kunden die UMTS-Netze der Mobilfunkanbieter.

Mit der Verfügbarkeit von UMTS wuchs auch das Angebot an UMTS-fähigen Endgeräten. Das T-Mobile MDA Pro war damals Testsieger bei Chip und wurde 2005 recht treffend als „vollfette Kommunikationszentrale“ charakterisiert.

Auch die Nutzung des mobilen Internets wurde wesentlich erschwinglicher. So gab es 2005 deutliche Preissenkungen für die mobile Datennutzung. Jetzt konnte man für 10 Euro 30 MB statt bis dato 10 MB Datenvolumen übertragen. Und für 30-35 Euro konnten Nutzer schon bis zu 200 MB Daten aus dem Internet herunterladen.

Durch die immer höhere Verfügbarkeit von Breitbandnetzen – stationär wie mobil – wuchs auch das Interesse an Voice-over-IP-Telefonie. Und Skype wurde die Killerapp für VoIP. Im September 2005 telefonierten schon 54 Mio. Internet-Nutzer via Skype, 150.000 neue Nutzer kamen täglich hinzu.
Als Skype erst wenige Monate alt war, wurde es bereits als schnellste jemals umgesetzte Produkteinführung bezeichnet: „Fastest product ramp ever?“ (Internet Trends, MorganStanley, Oktober 2005).

Im Jahr 2005 begannen auch die Gespräche zur Übernahme von Skype durch Ebay. Schlussendlich zahlte Ebay 4,1 Mrd. Dollar für Skype, was die größte Akquisition der Medienbranche zu dieser Zeit und von Ebay überhaupt war.