Heute bei “Ausgesprochen Digital“: Blockchain meets Security and Data Privacy! Ist die Blockchain-Technologie eine Garantie für Sicherheit in IT-Systemen und inwiefern passt das mit dem Datenschutz zusammen? Im Gespräch mit den Security Architekten Dr. Ivan Gudymenko und Dr. Stephan Groß, beleuchten die Moderatoren Anja Schunk, aus dem Bereich HR der T-Systems Multimedia Solutions, und Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital e.V., die Blockchain-Technologie dieses Mal von einer etwas anderen Seite.


„Es ist eine sehr gefährliche pauschale Aussage, dass eine bestimmte Technologie die IT-Sicherheit erhöht oder verringert oder besser oder schlechter macht.“

– Dr. Ivan Gudymenko

Im Gespräch mit Dr. Ivan Gudymenko und Dr. Stephan Groß


Dr. Stephan Groß studierte Informatik an der Universität des Saarlandes und promovierte am Fraunhofer IESE und an der Technischen Universität Dresden zu Intrusion Detection in mobilen Netzen. Danach leitete er eine Nachwuchsforschergruppe zu flexiblen Service-Architekturen für Cloud Computing und befasste sich hierbei mit Fragen der multilateralen Sicherheit. Nach einem kurzen Intermezzo als Referent für IT-Sicherheit bei der Sächsischen Aufbaubank ist er seit 2014 als Security Architekt bei der T-Systems Multimedia Solutions tätig. Seine Interessen liegen im Bereich technischer Sicherheit komplexer verteilter IT-Systeme, Cloud Computing aber auch innovativer Technologien Blockchain.

Dr. Ivan Gudymenko hat an der TU Dresden im Bereich datenschutzfreundliche E-Ticketing-Systeme basierend auf NFC/RFID promoviert und ist seit 2015 als IT-Security Architekt bei T-Systems MMS tätig. Neben den verschiedenen Projekten im klassischen IT-Security Umfeld, hat er mehrere innovative Blockchain Projekte begleitet und seine Expertise als IT-Security Architekt und technischer Projektleiter eingesetzt, um die Aspekte der IT-Sicherheit sowie des Datenschutzes im Kontext von blockchain-basierten Systemen nachhaltig zu adressieren und die entsprechenden Lösungen zu finden.




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Blockchain als Allheilmittel?

Nachdem in den letzten Folgen Basiswissen vermittelt und Anwendungsfälle im Bereich Platooning und Open Mobility System (OMOS) vorgestellt wurden, geht es heute um die Frage: Ist die Blockchain-Technologie das Allheilmittel, um die Sicherheit in IT-Systemen zu gewährleisten? Ivan Gudymenko und Stephan Groß sind mit solchen Äußerungen vorsichtig, denn sie sehen unter anderem auch Probleme im Blockchain-Hype. Ivan Gudymenko versteht den Wunsch, das Internet zu demokratisieren, weil es nicht mehr so unbekümmert, wie es vielleicht einmal war, zur freien Nutzung einlädt. Mithilfe der Blockchain-Technologie sollen verschiedene Einflüsse eingedämmt und Vertrauen an so mancher Stelle wieder gewährleistet werden. Doch dazu später mehr. Stephan Groß möchte erst einmal eine Sache deutlich machen: Eine Blockchain ist keine Firewall oder ein Instrument, um IT-Sicherheit herzustellen, sie ist eine Technologie, die für Integrität und Verfügbarkeit von Daten sorgen kann. Ob sie als Lösung auch wirklich passend ist, hängt jedoch vom konkreten Anwendungsfall ab. Grundsätzlich gilt: Ein auf Blockchain basierendes System ist nicht automatisch sicher.

„Blockchain ist ein sehr gutes Werkzeug, so wie ein Hammer das perfekte Werkzeug ist, um einen Nagel in die Wand zu schlagen. Wenn ich aber nur einen Hammer in der Werkzeugkiste habe, dann wird jedes Problem zu einem Nagel.“

– Dr. Stephan Groß

Daten, die in einer Blockchain liegen, können nicht mehr ohne weiteres verändert oder gar gelöscht werden. Arbeiten mehrere Unternehmen zusammen, auch über Ländergrenzen hinaus, in unserer globalisierten Welt nichts Ungewöhnliches, dann ist diese Eigenschaft von großem Wert, denn hierbei geht es um Vertrauen. Beispielsweise in einer Lieferkette, werden große Mengen von Daten abgespeichert, die von allen beteiligten Unternehmen eingesehen werden – doch wie kann beispielsweise gewährleistet werden, dass die angegebenen Regionen stimmen, aus denen die Kaffeebohnen stammen und nichts nachträglich verändert wurde? In solchen Situationen kann die Nutzung einer Blockchain sinnvoll sein, denn die Alternative wäre, dass ein zentrales System genutzt wird, in dem abgeänderte Daten nicht ausgeschlossen werden können. Die Blockchain ist eine mögliche Lösung für das Problem.

Aktuell arbeiten Ivan Gudymenko und Stephan Groß unter anderem an einem Projekt für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), bei dem es das Ziel ist, den Austausch der Behörden untereinander zu erleichtern. Die Blockchain-Technologie unterstützt die Kooperation zwischen mehreren BAMF-Filialen und auch weiteren Behörden – es werden jedoch keine personenbezogenen Daten der Asylbewerber in der Blockchain festgehalten.

Doch die Blockchain bietet nicht nur Sonnenschein: Ihre Eigenschaft, Daten unveränderbar abzuspeichern, lässt sie zwar im Falle einer Kooperation zwischen mehreren Unternehmen zu einer Lösung, im Kontext der DSGVO jedoch zu einem Problem werden. Nutzer haben ein Anrecht darauf, ihre Daten jederzeit verändern oder löschen zu lassen – mit der Blockchain ist dies aber nicht möglich. Wie Ivan Gudymenko und Stephan Groß auf diese Herausforderung reagieren und wieso sie positiv pragmatisch in die Zukunft blicken, erfahren Sie in der aktuellen Folge von „Ausgesprochen Digital“ – Blockchain als Allheilmittel? Herausforderungen bei Datenschutz und IT-Sicherheit.


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