Erfolgsfaktor Glück: Wie glückliche Mitarbeitende und Kunden das Unternehmen stärken und was wir dabei von den Skandinavier*innen lernen können, erfahren wir im Gespräch mit Maike van den Boom. Im Podcast-Interview kristallisiert sich heraus, wie wichtig Glück für ein erfolgreiches und innovatives Unternehmen ist. Dabei erläutert sie uns die Erfolgsfaktoren aus den skandinavischen Ländern, die schon lange dort sind, wo wir in Punkto modernes Leben und Arbeiten noch hinwollen.

IM GESPRÄCH MIT MAIKE VAN DEN BOOM

Steffen Wenzel im Gespräch mit Maike van den Boom, Glücksforscherin

Maike van den Boom ist eine der bekanntesten Glücksforscherinnen Deutschlands. Sie ist Keynote-Rednerin, Skandinavien-Kennerin und Medien-Expertin für glückliche Unternehmen. Auch wenn in Skandinavien die Temperaturen kälter sind als in anderen europäischen Ländern, strahlen vor allem die Menschen im Norden eine herzliche Wärme aus, die auch Maike van den Boom überzeugte. Seit 2018 lebt sie nun in ihrer neuen Heimat Schweden und findet, dass wir uns mehr am Scandinavian Way of Life orientieren könnten.

„Was Schweden und andere skandinavische Länder anders machen, ist dass sie sehr gut sind die Arbeitswelt human zu gestalten, also den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.“

Maike van den Boom, Glücksforscherin

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In Skandinavien wird von klein auf die individuelle Persönlichkeit gefördert. Schulen sind nicht dafür da Leistung abzufragen, sondern den individuellen Menschen reifen zu lassen. So soll jede*r in der Lage sein zu Hinterfragen und Lösungen zu entwickeln und dadurch erlernen Verantwortung zu übernehmen, für sich und für andere. Übertragen wird der Lebensstil der Skandinavier*innen auch auf die Arbeitswelt. Das heißt: die individuelle Persönlichkeit, also der Mensch mit all seinen Stärken UND Schwächen, steht im Mittelpunkt. Denn einzigartige Menschen bilden einzigartige Unternehmen. Die Unternehmen formen sich um die Menschen herum.

Die Menschen revolutionieren das Unternehmen von innen heraus. Und dabei braucht es keine großen Hierarchien. Wenn jeder Mitarbeitende seine eigene Führungskraft ist, werden auf Grund der hohen Eigenverantwortung, Leistungen und Ideen vorangetrieben. Das kann zwar auch mit Gefahren und Ängsten verbunden sein, doch diese werden durch eine starke Zusammenarbeit und Offenheit untereinander abgefangen. Um gute Entscheidungen zu treffen, brauchen wir einander. Je vielfältiger ein Team, desto besser für die Unternehmenskultur. Und die Anerkennung und persönliche Ansprache jedes Einzelnen fördert das Glücksgefühl der Mitarbeitenden. Vereinfacht wird der Fokus auf den Menschen besonders durch die Möglichkeiten der Digitalisierung, welche somit maßgeblich zu einem glücklichen Unternehmen beiträgt.

„Der skandinavische Weg ist ganz einfach: Du machst nicht nur einfach irgendein Produkt. (…) Die haben ein ganz deutliches Wertesystem dahinter: Es ist schön ein schönes Produkt zu haben, aber was liefern wir, um die Welt besser zu machen? […] Was macht das für unseren Kunden?“

Maike van den Boom, Glücksforscherin

Unternehmen erhalten sich durch ihre Kunden. Und um diese glücklich zu machen braucht es mehr als ein reines Produkt. Auch hier machen es uns die skandinavischen Länder vor. Sie sprechen jedem Produkt auch einen Mehrwert zu. Es geht also nicht nur um das Produkt an sich, sondern darum, Werte zu schaffen und diese im besten Fall mit dem gesamten Unternehmen in Verbindung zu setzen. So bauen sich „Love-Brands“ auf, die neben ihren Produkten eben auch Themen wie Nachhaltigkeit ansprechen und sich damit positionieren. Doch auch der Kunde sollte während des gesamten Kaufprozesses mitgenommen werden. Neben einer persönlichen Ansprache helfen Interaktionen, um die Bedürfnisse kennenzulernen und somit gezielt auf die Kund*innen bis zum Kaufentscheid einzugehen.

Doch wie können wir jetzt all das für unsere Arbeitswelt übernehmen? Eine Gradwendung wird dabei gar nicht verlangt. Wir machen es dann eben doch noch anders als die Skandinavier*innen und das ist auch gut so. Es geht eher darum kleine Schritte zu gehen, zum Beispiel Fehler offen zu gestehen und das auch von den Führungskräften vorgelebt zu bekommen. Wir sollten zudem viel mehr „out-of-the-box“ denken, das heißt experimenteller an Neuerungen herangehen und nicht gleich alles in Strukturen pressen. Einfach mal das kreative Chaos annehmen und aufhören sofort Methoden zu erstellen, die uns nur Grenzen vorhalten. Für glückliche Mitarbeitende geht es um die Balance und nicht um Perfektionismus, denn ohne Krisen gibt es auch kein Glück. Wie Maike van den Boom am Ende so schön auf skandinavisch sagt: „Lagom“ – also nicht zu viel, nicht zu wenig, gerade richtig.

Moderiert wird diese Folge von Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital im Anschluss an die Keynote von Maike zur NewCon.



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