Sebastian (28 Jahre) hat seine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration bei der Telekom absolviert und wurde im Anschluss von der T-Systems Multimedia Solutions (MMS) übernommen. Alles begann mit den Erzählungen eines Freundes, bald folgte ein Sprung ins kalte Wasser – und inzwischen hat ihn sein Job bis nach Brasilien geführt. Ein Interview.

Sebastian, bei T-Systems MMS arbeitest du im Web Application Management. Worum kümmerst du dich dort?

Im Prinzip geht es um die Internetauftritte unserer Kunden. In Absprache mit einem Techniker auf der Kundenseite nehmen wir Veränderungen am System vor oder analysieren und beheben Probleme. Dazu kommt, dass im Internet auch viele Angriffe oder Bots das System belasten können. Wir stellen sicher, dass weiterhin die Verfügbarkeit der Kundenseiten gewährleistet ist.

Deine Ausbildung hast du ja bei der Telekom gemacht – wie bist du zur T-Systems MMS gekommen?

Das Interesse für die Technik hatte ich schon immer. Ein Freund, der in der MMS arbeitet, hat mir oft von seiner Arbeit erzählt und wie gut dort zusammengearbeitet wird. Das klang interessant. Ich habe daher versucht, mich direkt in der Abteilung für eine Lehre zu bewerben. Da die Ausbildung jedoch über die Telekom läuft, musste ich quasi den Umweg nehmen. In der Ausbildung gibt es sogenannte Ressorts, verschiedene Arbeitsstätten, in welche man reinschnuppern kann. Ich habe mich dann relativ zeitnah während der Ausbildung in die T-Systems MMS als Ressort versetzen lassen.

Du wurdest nach deiner Ausbildung direkt übernommen. War der Schritt eine große Umstellung?

Eher ein fließender Übergang. Während meiner Ausbildung habe ich zu Beginn die typischen Einsteigeraufgaben bekommen, zum Beispiel Linuxsysteme aufbauen und kennenlernen. Später durfte ich mit den anderen Auszubildenden eigene kleine Projekte realisieren. Relativ schnell – noch als Azubi – bin ich in mein heutiges Team gewechselt und habe es unterstützt. Im Februar 2013 bin ich übernommen wurden. Das war ein Wechsel von einem Tag auf den anderen. Ein Kollege wurde in ein neues Projekt abgezogen und es hieß – du hast ja bereits ein halbes Jahr davon gehört, also Feuer frei! Ich habe also direkt nahezu allein einen Kunden betreut. Das war am Anfang ein bisschen chaotisch, aber dann lief es ganz gut. Direkt am Problem zu sitzen, war im Nachhinein der schnellste und effektivste Weg, etwas zu lernen. Wenn man immer nur jemanden über die Schulter schaut, schaltet man zu früh ab, oder es geht zu schnell und man versteht es nicht. Es gehört dazu, Fehler zu machen und daraus zu lernen.

Du bist beruflich auch außerhalb Deutschlands unterwegs.

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Unser aktueller Kunde hat seinen Hauptsitz in Den Haag und London. In Den Haag war ich leider noch nicht, in London bin ich jedoch schon mehrfach gewesen. Dieser Kunde möchte einen 24/7 Support – das können wir aus Dresden nicht gewährleisten. Wir wollen keinen Schichtbetrieb aufbauen, also musste eine andere Lösung her. Irgendwann kam die Idee auf, dass die T-Systems einen Sitz in Brasilien hat, welcher ebenfalls für deutsche Kunden arbeitet. Also haben wir in Blumenau ein Team aufgebaut, welches im Support den Zeitraum abdecken kann, in dem wir nicht da sind. Und da bin ich in Brasilien unterwegs gewesen. Im Januar, als in Deutschland alle gefroren haben, konnte ich auf die Südhalbkugel in den Hochsommer fliegen, das war durchaus sehr angenehm.

Gibt es neben den angenehmen Seiten auch besondere Herausforderungen durch die internationale Arbeit?

Durch das Team in Brasilien ist mein Englisch besser geworden. Die Herausforderung in Brasilien ist aber, dass kaum jemand Englisch spricht. Zum Glück sind aber immer Kollegen dabei, die vom Englischen ins Portugiesische übersetzen.

Eine weitere Herausforderung ist, dass der Deutsche anders tickt als der Brasilianer. Da haben die Interkulturellen Trainings durch eine brasilianische Trainerin viel geholfen. Außerdem arbeiten wir in Dresden schon lange mit der Software, das Team in Brasilien aber noch nicht. Daher fehlte dort noch viel Hintergrundwissen.

Trotz der Unterstützung durch internationale Teams habt ihr für Notfälle bei euch Rufbereitschaft – Wie regelt ihr das im Team?

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Die Rufbereitschaft ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit als System Engineer. Wir versuchen, wenn es Urlaub und Dienstreisen zulassen, immer mittwochs unsere Rufbereitschaft zu wechseln. Dann ist immer einer der Kollegen aus dem Büro 24/7 erreichbar, bis der nächste dran ist. Wie oft du wirklich kontaktiert wirst, variiert stark. Heute Morgen zum Beispiel hatte ich von 5:00 bis 5:30 schon drei Anrufe. Es kann aber auch Wochen ohne einzigen Anruf geben. Man ist da manchmal schon ganz schön müde und egal was man macht, man muss schauen, dass das Handy und das Notebook geladen und erreichbar sind. Funklöcher in der Sächsischen Schweiz an den Wochenenden sind da eher schlecht.  Aber es gehört dazu –  auch nachts und am Wochenende –  sicherzustellen, dass alles läuft.

Was rätst du jungen Menschen, die ebenfalls in der IT-Branche und bei MMS anfangen möchten?

Dasselbe, was ich auch schon Lehrern und Schülern in Exkursionen gesagt habe: Vorwissen ist zweitrangig, das bringen wir demjenigen schon bei. Du musst Lust drauf haben – das ist das Wichtigste. Die Kollegen merken, wenn du dich ins Zeug hängst und die richtigen Fragen stellst. Dann bekommst du auch mehr Aufgaben, mehr Verantwortung und wirst schnell integriert.

Unsere Frage zum Schluss: Was zeichnet die Arbeit in der T-Systems Multimedia Solutions aus?

Ich kann diese Frage am besten für unseren Bereich beantworten, aber ich hoffe, dass es in jedem anderen Team genauso aussieht. Wir im Team nennen uns nicht mehr nur Arbeitskollegen, sondern Freunde, unternehmen auch nach Feierabend viel. Arbeiten und Spaß haben, das gehört für uns zusammen. Klar, auch wir haben Probleme, aber wir schaffen sie schnell aus der Welt. Auch wenn jeder seinen eigenen Berg Arbeit hat, wenn es bei irgendjemanden im Team brennt, dann dauert es keine fünf Minuten, dann sitzen wir alle bei ihm am Schreibtisch und dann wird das Problem zusammen gelöst. Ich finde, das macht unser Team sehr wertvoll. Diese Zusammenarbeit funktioniert einfach. Wir sind ein eingespieltes Team. Vertrauen ist da. Es macht einfach Spaß.