Während die Produktionsbänder weiter fließen, steht eine Entwicklung für die Industrie schon fest: Sie wird in Zukunft zunehmend durch Automatisierung, aber auch Individualisierung der Prozesse stark beeinflusst werden. Und auch hier spielen Daten eine wichtige Rolle. Diese zu sammeln, auszuwerten und daraufhin wichtige strategische Entscheidungen abzuleiten wird auch in diesem Jahr ein wichtiges Ziel sein. Das gilt im Großen, in Bezug auf die generelle Geschäftsstrategie, genauso wie auch im Kleinen, für die Produktivität von Fertigungsmaschinen oder in der Logistik.

Sehen Sie selbst, welche Entwicklungen und Trends wir erwarten:

Trend 1: Individualisierung/Losgröße 1 – Das Ende von 08/15

Dem guten alten Economies of Scale-Prinzip folgend ist die Industrie auch heute noch weitestgehend auf die Produktion großer, standardisierter Mengen ausgelegt. Individuelle Anfertigungen sind meist kostspielig und verkaufen sich dadurch seltener. Doch mit der zunehmenden Automatisierung und dank effizienterer Logistik- und Bestellprozesse wird genau dahin zukünftig die Reise gehen: Weg von 08/15 Produkten, hin zur kundenindividuellen Massenproduktion, welche das Beste aus beiden Welten kombiniert. Damit wird die Individualisierung in der Produktion, die sogenannte Produktion auf „Losgröße 1“, in Zeiten von Industrie 4.0 zunehmend an Bedeutung gewinnen, um sich im Konkurrenzkampf positiv abzuheben.

Trend 2: Predictive/Prescriptive Analytics: Die Zukunft ist reine Datensache

Das Marketing nutzt Predictive Analytics um Kundenwünsche vorherzusehen und damit noch zielgerichteter Produkte und Services ausspielen zu können. Die Idee: Anhand von gesammelten Daten Rückschlüsse auf Verhaltensmuster ziehen, um bereits vor einem Kauf zu wissen, was der Kunde wirklich will. Auch für die Industrie ist diese Vorhersage ein wichtiger Geschäftsvorteil. Anders als im Marketing interessiert hier jedoch nicht was der Kunde im Einzelnen für Sorgen hat, sondern vielmehr, welche Sorgen die Maschinen haben. Im Grunde geht es darum, Ausfälle und die Downtime von Systemen zu reduzieren, indem notwendige Wartungen, auf Basis der Nutzungs- und Abnutzungsdaten, bereits vor einem Ausfall signalisiert werden.

Auch in der Logistik, beispielsweise beim Transport gekühlter Waren, kann diese Vorhersage sehr wichtig sein und bares Geld sparen. Signalisiert ein Kühltransporter oder -container rechtzeitig, dass ein Systemausfall bevorsteht, können Techniker eingreifen, bevor die Ware verdirbt. In Kombination mit der Assistant Reality können Inhouse Experten von einem zentralen Steuerungspanel aus Feldtechniker begleiten und den Wartungs- oder Reparaturprozess unterstützen, bevor kostenintensive Probleme überhaupt erst entstehen.

Trend 3: Assistant Reality – Ich sehe was, was du auch siehst

Die reale Welt wird schon seit langem durch digitale Informationen unterstützt – bekannt unter Augmented oder Virtual Reality. Heute aber steht ein anderer Trend im Vordergrund: Assistant Reality.

Was das genau bedeutet? In der Wartung beispielsweise werden Techniker durch Smart Glasses per Video unterstützt, können sich mit einem Experten vernetzen und erhalten so wertvolle Tipps in Echtzeit bei der Wartung oder Reparatur von Produktionsmaschinen. Das hat zwei entscheidende Vorteile: Der Techniker hat  die Hände frei und kann die Anweisungen des Experten während des Videotelefonats parallel umsetzen. Außerdem vereinfacht es den ganzen Prozess enorm, denn im Gegensatz zu vorher muss er keinen Schadensbericht mehr verfassen und dann auch noch  das Feedback des verantwortlichen Experten abwarten, bis er die Reparatur oder Wartung durchführen kann, sondern kann sofort loslegen.

Aber das ist nur eines von ganz unterschiedlichen Anwendungsszenarien für Assistant Reality. Die Möglichkeiten zur digitalen Hilfestellung sind vielfältig – von Augmented-Reality-Lösungen, in denen Informationen über komplexe Tracking Technologien detailgetreu auf ein reales Objekt gelegt werden, über QR Codes, die mit Tablets ausgelesen werden können, bis hin zu den oben beschriebene Telemaintenance-Lösungen, bei der die Inhouse Experten live beobachten, was der Techniker draußen im Feld sieht. Und damit nicht genug. Vernetzte Produktionsmaschinen können mit Mitarbeitern direkt kommunizieren, sobald sich diese den Maschinen nähern. Beispielsweise per Bluetooth-Beacons, die auf den Smart Glasses der Mitarbeiter Kennzahlen und Status einblenden. Sind dabei Unregelmäßigkeiten zu erkennen, können über die digitale Brille so auch Instandhaltungsprozesse mobil veranlasst werden. Durch die Vielseitigkeit der Lösungen, kann jede Branche die für sich passenden und effizientesten Lösungen implementieren. Voraussetzung für diese Systeme sind eine gut vernetzte Hard- und Software, damit letztlich die Praktikabilität verbessert und die Effizienz gesteigert wird.